Zweites Abschlusstreffen

2025-11-25 Johannes Deger

Das bwCampusnetz-Projekt nähert sich seinem Abschluss und am 25. November 2025 fand unser zweites großes Abschlusstreffen statt. Wieder kamen Fachleute, Projektbeteiligte und interessierte Gäste zusammen, um zentrale Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt zu präsentieren und zu diskutieren.

Moderne Campusarchitekturen im Fokus

Ein Schwerpunkt des Treffens lag auf einem ausführlichen Blick in die Zukunft moderner Campusarchitekturen. In längeren, vertiefenden Vorträgen wurden grundlegende Fragen adressiert: Wie sieht ein leistungsfähiges, zukunftssicheres Campusnetz aus? Welche technischen und organisatorischen Aspekte müssen Hochschulen dabei besonders beachten? Die Diskussionen zeigten deutlich, wie sich Trends wie Vereinheitlichung, Automatisierung und Sicherheitsarchitekturen immer stärker in der Netzplanung niederschlagen.

Harmonisierung von LAN- und WLAN-Zugängen

Ein weiterer zentraler Themenkomplex war die Harmonisierung von LAN- und WLAN-Zugangsverfahren. Dabei standen insbesondere die Schlagworte 802.1x, VPN Only sowie Mac Authentication Bypass und deren Automatisierung im Mittelpunkt.

Ziel dieser Ansätze ist es, Nutzerzugriffe einheitlicher, sicherer und zugleich leichter administrierbar zu gestalten.

Sicherheitskonzepte und Core-Architekturen

In einem anschließenden Block wurden Sicherheitskontexte detailliert beleuchtet. Dabei wurden die drei zentralen Bausteine eines Campusnetzes betrachtet: Darauf aufbauend wurden unterschiedliche Arten der Firewall-Anbindung analysiert. Hier standen vor allem die Core Architekturen eines Collapsed Backbone mit und ohne Policy Based Routing, der klassischen Three Tier L3-Architektur sowie einer modernen EVPN-VXLAN-Fabric im Zentrum.

Interoperabilität verschiedener EVPN/VXLAN-Implementierungen

Ein besonderer Diskussionspunkt betraf die Interoperabilität unterschiedlicher EVPN/VXLAN-Implementierungen verschiedener Hersteller. Obwohl EVPN/VXLAN auf offenen Standards basiert, zeigte sich in einem umfänglichen Test, dass herstellerspezifische Erweiterungen, unterschiedliche Default-Verhalten oder proprietäre Kontrollplane-Mechanismen in der Praxis zu Herausforderungen führen können. Die Tests zeigten vor allem, dass eine gute Interoperabilität auch mit Open Source Lösungen gegeben ist.

eduVPN und moderne VPN Lösungen

Die neue Lösung eduVPN des Geant und DFN wurde als ein zentrales Ergebnis vorgestellt und intensiv diskutiert. Besonders hervorgehoben wurde, wie niederschwellig und gleichzeitig sicher eduVPN den Zugang zu Hochschuldiensten gestaltet. Deutlich wurde auch, dass VPN-Lösungen an Universitäten künftig stärker in bestehende Identitäts- und Sicherheitsarchitekturen eingebettet sein werden. Damit nimmt eduVPN eine wichtige Rolle auf dem Weg zu einem modernen, flexiblen und hochschulübergreifenden Campusnetz der Zukunft ein.

Ausblick auf die Zukunft

Diese Diskussionen verdeutlichten, wie unterschiedlich Hochschulen ihre Netze strukturieren und wie wichtig ein modularer Ansatz für zukünftige Entwicklungen ist.

Mit diesem zweiten Abschlusstreffen geht das Projekt in seine finale Phase. Die gewonnenen Erkenntnisse, Best Practices und Entscheidungsgrundlagen sollen Hochschulen in Baden-Württemberg auch künftig dabei unterstützen, ihre Campusnetze zukunftssicher weiterzuentwickeln.

Die Foliensätze sind im Downloadbereich zu finden.

Erstes Abschlusstreffen

2025-11-05 Johannes Deger

Am 05.11.2025 fand das erste Abschlusstreffen des Projekts bwCampusnetz statt. Zusammen in einer Runde bestehend aus Projektteilnehmern, sowie Vertretern anderer Unis und Hochschulen der angewandten Wissenschaften aus ganz Deutschland wurden verschiedene zentrale Themen der IT-Sicherheit behandelt. In kurzen 15-minütigen Impulsvorträgen wurden Diskussionen angeregt. Folgende Themenschwerpunkte wurden gesetzt:

Zero Trust als Sicherheitsmodell

Ein zentrales Thema war das Konzept des Zero Trust. Dieser Ansatz, bei dem davon ausgegangen wird, dass sowohl interne als auch externe Netzwerke potenziell unsicher sind, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Herausforderungen und die Implementierung von Zero Trust in unterschiedlichen IT-Infrastrukturen unter Zuhilfenahme von klassichen Vendorlösungen.

Firewalling für kleine Einrichtungen

Ein weiteres Thema war das Firewalling für kleine Einrichtungen. Hier wurden praxisorientierte Lösungen und Best Practices vorgestellt, die auch für kleinere Organisationen mit begrenzten Ressourcen umsetzbar sind.

BSI Grundschutz – Neue Kommentare und Anpassungen

Im Rahmen des Treffens gab es auch wertvolle Kommentare zum BSI-Grundschutz, einem der wichtigsten Sicherheitsstandards für die deutsche Verwaltung und Unternehmen. Die Teilnehmenden tauschten sich über aktuelle Anpassungen und mögliche Verbesserungen aus, die dazu beitragen sollen, die Standards noch besser auf die Bedürfnisse der Praxis abzustimmen.

Die Diskussionsrunde war äußerst produktiv und regte zu einem intensiven Austausch über die neuesten Sicherheitsstrategien und -lösungen an.

Die Foliensätze des Treffens wurden -wie gewohnt- veröffentlicht.

Download der Foliensätze.

Wir danken allen Teilnehmenden für die engagierte Diskussion und freuen uns auf zukünftige Zusammenarbeit und weitere spannende Themen im Bereich der IT-Sicherheit.

Kostenneutrale Verlängerung der Projekts bewilligt!

2025-02-13 Johannes Deger

bwCampusnetz läuft länger

Nicht alle beteiligten Universitäten konnten zu Projektbeginn ihre Stellen vollständig besetzen. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat daher einer kostenneutralen Verlängerung des Projekts bis zum 31. Dezember 2025 zugestimmt. Durch diese Verlängerung erhalten die Projektteams die Möglichkeit, ihre geplanten Arbeiten in vollem Umfang umzusetzen und die angestrebten Ergebnisse weiter auszubauen.

Trotz der verzögerten Stellenbesetzungen wurden bereits erste Ergebnisse erzielt und in internen Gremien sowie auf Fachveranstaltungen vorgestellt. Besonders erfreulich war die Teilnahme am BelWü TechDay, wo mehrere Vorträge aus dem Projektprogramm auf großes Interesse stießen und zu anregenden Diskussionen führten.

Die bisherigen Erfahrungen und Rückmeldungen zeigen, dass das Projekt wichtige Impulse für die Weiterentwicklung digitaler Infrastrukturen und Services an den Hochschulen und Universitäten des Landes liefert. Wir freuen uns darauf, im kommenden Jahr weitere Fortschritte und Ergebnisse zu präsentieren.

bwCampusnetz

2022-03-03 Johannes Deger

Zukunftsfähige Konzepte für die Campusnetze an Universitäten und Hochschulen

Die Campusnetze der Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind die Basis jeglicher elektronischer Kommunikation auf dem Campus. Im Projekt bwCampusnetz arbeiten mehrere Universitäten in Baden-Württemberg zusammen, um abseits der Zwänge des Tagesgeschäfts, aber dennoch sehr nahe an den Realitäten des Betriebs, die Campusnetze der Universitäten zu beleuchten. Es sollen zukunftsfähige Konzepte gefunden und deren praktische Umsetzbarkeit durch prototypische Implementierungen untersucht und demonstriert werden. Hierbei werden verschiedene Bereiche betrachtet. Grundlegend ist die Netzwerkarchitektur und das -design. Hierbei soll ein Next-Generation-Campusnetz entworfen und prototypisch implementiert werden. Die Schwerpunkte der Betrachtung sollen die Themen Netzarchitektur und Segmentierung, Wireless LAN, VPN und Firewall sein.

Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) in Baden-Württemberg gefördert und hat die Laufzeit 01.12.2021 bis 30.11.2024.

Wissenstransfer

Der Wissens- und Erkenntnistransfer ist ein zentraler Bestandteil des Projekts. Als Ergebnis der inhaltlichen Arbeitspakete des Projekts ist die Erstellung ausführlicher, technischer Konzeptpapiere geplant. Diese Konzeptpapiere sollen durch die Umsetzung von Prototypen validiert werden; Erkenntnisse aus dem produktiven Testbetrieb dieser sollen in die Konzeptpapiere aufgenommen werden. Die Konzeptpapiere legen den Fokus neben den eigentlichen technischen Konzepten ebenfalls auf die Integrierbarkeit in den Hochschulen und tragen damit der heterogenen Landschaft der bestehenden Campusnetze Rechnung. Zum Ende des Projekts ist darüber hinaus das Kommunizieren der Ergebnisse an die teilnehmenden und nicht-teilnehmenden Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg in Form von Workshops geplant. Im Rahmen des Projektes entwickelte Softwarelösungen sollen unter Open-Source-Lizenzen veröffentlicht werden. Weiterhin sollen jegliche Projektergebnisse auch während der Laufzeit des Projekts auf der Projektwebseite veröffentlicht werden.

Beteiligung

Die im Projekt beteiligten Partner sind das KIT und die Universitäten Konstanz, Mannheim, Stuttgart und Ulm.

Möglichst viele weitere Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Land Baden-Württemberg sind aufgerufen den Projektpartnern ihr Campusnetz detailliert in einem Vortrag vorzustellen, damit die Anforderungen und lokalen Gegebenheiten von weiteren Hochschulen im Land in die zu entwickelnden Konzepte einfließen können.

Kontakt

Projektleitung: Klara Mall